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Be part of the art

Benjamin Appelt

Maler und Künstler aus Hamburg

Wahlhamburger Benjamin Appelt integriert Geschenkpapierbögen und bedruckte Stoffe in seine Bilder. Im Interview verriet er uns das Besondere an seiner Arbeitstechnik, sein Verhältnis zu Farben und warum er keine Angst vor einer weißen Leinwand haben muss.

 
„Ich male keinen Realismus, sondern immer abstrahiert.“

Impressionen

 

Alle Fotografien von Mathias Dorner-Müller, www.dorner-mueller.com

Interview

Geboren bist du in Braunschweig, was hat dich nach Hamburg verschlagen?

Ich wollte in eine größere Stadt. Hab dann meinen Zivildienst in Hamburg gemacht und mich während des Zivildienstes an der Hamburger Hochschule für Angewandte Wissenschaften beworben und bin dann in Hamburg geblieben.

Vermisst du Braunschweig?

Nein, nicht wirklich. ich bin auch alle zwei bis drei Monate noch mal da.

Wie lange bist du jetzt schon in Hamburg?

Seit 20 Jahren.

Wie war dein erster Kontakt mit der Kunst?

Das hat sich so entwickelt, dass ich immer schon gerne gezeichnet und gemalt habe. Während der Schulzeit habe ich mich dann auch dafür entschieden, Abitur in Kunst zu machen, Kunst-Leistungskurs gewählt und da schon so grundlegende Techniken gelernt. Ich wusste immer, dass ich im Anschluss was im künstlerischen Bereich machen will.

Wie hat deine Familie reagiert?

Also es war am Anfang ja noch nicht ganz klar, dass ich mich für die freie Kunst entscheiden würde. Das Studium nennt sich ja Illustration und Kommunikationsdesign, es sollte eigentlich in den angewandten Bereich gehen und dann hat sich aber im Studium herauskristallisiert, dass es eher in die freie Kunst geht. Weil ich mich weder in der Illustration noch im Kommunikationsdesign so richtig wohlgefühlt habe. Meine Eltern haben sich am Anfang schon ein wenig Sorgen gemacht, aber mittlerweile sehen sie, dass ich da auch eine Menge Energie für verwende, so haben sie sich damit abgefunden. (lacht)

Wie würdest du deinen Stil beschreiben?

Ich beschreibe meinen Stil immer als abstrahierte Figürlichkeit. Figürlich auf jeden Fall, das wird auch immer so bleiben, denke ich. Da bin ich sehr geprägt durch mein Studium, durch jahrelanges Aktzeichnen. Es wurde sehr viel Wert auf die Grundlagen gelegt. Man lernt beim Aktzeichnen ganz viel über Komposition, Proportion, Bildaufbau. Dabei bin ich einfach geblieben. Ich male keinen Realismus, sondern eigentlich immer abstrahiert.

Du malst auch auf bedrucktem Stoff. Beschreibe bitte mal, was das Besondere an dieser Arbeitstechnik ist.

Das Schöne ist, dass daraus eine Mischform entsteht, es ist nicht mehr nur die reine Malerei. Ich bezeichne sie immer als eine Art Collagen, auf die ich malerisch reagiere. Durch das Stoffmuster habe ich etwas, auf das ich reagieren kann - auf Muster und auf Farben, ich habe also nicht die weiße Leinwand. Man kennt ja immer die Angst vor dieser weißen Leinwand.

Und was sind das für Stoffe? Wo findest du sie?

Das sind Stoffe ganz unterschiedlicher Art. Ich habe meist eine Bildidee und gehe mit dieser Bildidee in die Stoffabteilung von Kaufhäusern und hab eine Assoziation, z.B. dass ich etwas mit Wasser machen möchte. Dann suche ich einen Stoff, der meiner Meinung nach dazu passt. Es darf nicht so sein, dass der Stoff das Bild dominiert, da muss man aufpassen. Ich reagiere auf das Muster und die Farbe, baue darauf auf.

Wie sieht dein Arbeitsprozess genau aus?

Ich hatte mir erst überlegt, ganz am Anfang, als ich vor über 10 Jahren damit anfing, den Stoff anstelle der Leinwand auf einen Keilrahmen zu spannen. Dann habe ich festgestellt, dass die Stoffe zu dünn sind. Ich musste mir dann eine andere Technik überlegen, bin in den Baumarkt gefahren, habe mir dort Hartfaserplatten gekauft und habe mit Acrylbinder den Stoff auf die Hartfaserplatte geklebt. Den Acrylbinder habe ich beidseitig aufgetragen. Dadurch hat es eigentlich eine sehr gute Stabilität. Manchmal arbeite ich auch statt mit bedrucktem Stoff mit bedruckten Papieren, wie Geschenkpapier. Es fing eigentlich auch mit den Geschenkpapierbögen an. Aber ich wollte großflächiger arbeiten, das ging mit dem Geschenkpapier ja nicht.

Wie kommst du zu deinen Motiven?

Es sind Situationen oder Momente, die mich interessieren. Ich mag Situationen, die Positives auslösen. Oft geht es auch um Geselligkeit, um Menschen, die zusammen an einem Tisch sitzen.

Hast du ein künstlerisches Vorbild?

Mir haben immer sehr die Expressionisten gefallen, also deutscher Expressionismus. Davon habe ich auch viel in meine Kunst übernommen. Monochrome Farbflächen, schwarze Umrandungslinien, starke Kontraste wie Grün/Rot, Blau/Orange. Wenn man an Ernst Ludwig Kirchner denkt, der viel Blau/Orange hat.

Wie viel Zeit verbringst du mit der Kunst?

Ich würde sagen ungefähr ein Drittel von der ganzen Zeit, in der ich mich beschäftige.

Was machst du, wenn du nicht malst?

Ich arbeite als Nachhilfelehrer, das nimmt auch ungefähr ein Drittel meiner Zeit in Anspruch. Das andere Drittel ist rausgehen, Kontakte knüpfen und Lesen.

Wie ist dein Verhältnis zu Farben?

Ich bin nicht bunt. Ich mag es gerne, wenn es einen starken Kontrast gibt im Bild. Ansonsten bin ich schon abhängig von dem Stoff, auf den ich ja reagieren muss.

Welche Reaktion auf deine Kunst ist dir in Erinnerung geblieben?

Bei einer meiner Ausstellungen kam mal ein Mann auf mich zu, der ganz begeistert war von einem Bild mit Blumenmuster. Er hat mir im Nachhinein auch noch ein Foto geschickt, aus seinem Wintergarten, in dem mein Bild jetzt hängt. So eine Begeisterung ist natürlich toll.

Hast du einen künstlerischen Wunsch, den du dir bisher nicht erfüllen konntest?

Ich würde gerne noch großformatiger arbeiten.

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