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Be part of the art

Susanne Helmert

Künstlerin aus Hamburg, Deutschland

„Ich erlebe es oft, dass meine Arbeiten plötzlich Erinnerungen oder Gefühle beim Betrachter hervorrufen“, sagt Susanne Helmert. Ihre Kunstwerke beschäftigen sich mit Vergänglichkeit; die Künstlerin ist fasziniert von Orten, die ihrem Schicksal überlassen sind. Fotografiecollagen solcher Orte zeigt sie in ihrer Serie „fading memories“.

 
„Nichts wird so sein, wie es einmal war“

Impressionen

 

Alle Fotografien von Carlos Kella, www.carloskella.de

Interview

Erinnere dich bitte mal an deine erste Kamera. Wie war das?

Meine erste Kamera war genau genommen eigentlich gar nicht meine Kamera. Sie gehörte meinem damaligen Freund und jetzigen Ehemann. Als ich ihn Anfang der 1990er Jahre kennenlernte, besaß er eine Spiegelreflexkamera mit verschiedenen Objektiven. All mein Grundwissen zur analogen Fotografie habe ich damals von ihm gelernt. In der ersten Zeit fotografierten wir beide sehr viel, bis er dann irgendwann das Interesse verlor und nur noch ich fotografierte.

Wann wurde dir bewusst, dass du einen besonderen Blick für Motive hast?

Dass ich einen besonderen Blick für Motive habe, habe ich eigentlich nie bewusst gedacht oder wahrgenommen. Ich hatte immer Spaß an der Suche nach einem interessanten Motiv und dieses dann zu fotografieren. Die Ergebnisse gefielen mir und so machte ich immer weiter.

Woher stammt deine Liebe für Verfallenes und Verfallendes?

Das ist eine Frage, die ich mir auch schon oft gestellt habe und gar nicht richtig zu beantworten weiß. Ich glaube, es sind vor allem die sozialen und ästhetischen Aspekte der sich ihrem Schicksal überlassenen Orte, die mich so faszinieren.

An den Veränderungen in der physischen Welt wird deutlich, dass es sich um einen nicht umkehrbaren Prozess handelt, welcher aber unmittelbar zum Leben dazugehört. Nichts wird so sein, wie es einmal war. Diese Tatsache kommt mit einer einzigartigen, melancholischen Schönheit daher, die ich mit meinen Bildern einzufangen versuche.

Wo spürst du diese Dinge und Orte auf, aus denen du Kunst machst?

Die Orte, die ich fotografiere, sind meist fernab jeglicher Zivilisation. Verlassene Häuser, die ich auf meinen Reisen entdecke. Meistens im Voraus penibel geplant, manchmal aber auch ganz zufällig im Vorbeifahren.

Die Gegenstände, die ich in einige meiner Arbeiten einfließen lasse, finde ich an den verschiedensten Orten: bei Spaziergängen, auf Floh- oder Antikmärkten und manchmal auf Internetplattformen wie Ebay.

Wie hast du diese verfallenen Orte in den USA gefunden?

In manchen Fällen ist es reiner Zufall. Manchmal bekomme ich Hinweise von Freunden oder Bekannten. Meistens ist aber eine akribische Recherche notwendig, bevor es dann schließlich auf die Reise zum Fotografieren geht.

Bitte beschreibe einmal, wie diese Werke technisch entstehen.

Die Werke der Serie „fading memories“ bestehen jeweils aus zwei Fotografien und einem Holzrahmen. Der Fokus dieser Arbeiten liegt darauf, den Aspekt des Verblassens und der Flüchtigkeit von Erinnerungen visuell nachzuempfinden. Dafür wurden die ausgedruckten Fotografien auf MDF-Platten kaschiert und anschließend mit einer Mischung aus Bienenwachs und Dammar Resin (Baumharz) überzogen, um so den Anschein zu vermitteln, als seien sie – wie manche Erinnerungen – verblasst und unscharf.

Die größere Fotografie bildet den Hintergrund, auf den die kleinere Fotografie montiert wurde. Der Holzrahmen, in dem sich die beiden Bilder befinden, wurde mit einem speziellen Krakelierlack bearbeitet, sodass die oberste Farbschicht aufplatzt und dadurch älter wirkt.

Wo arbeitest du und wie hast du dich dort eingerichtet?

Ich arbeite in meinem Atelier, welches sich in einem eigens dafür vorgesehenen Raum meiner Mietwohnung befindet. Ich habe mir einen großen Arbeitstisch gebaut, der den Mittelpunkt meines Ateliers bildet. Drum herum stehen Regale mit Arbeitsmaterialien und Gegenständen, die mich inspirieren.

Was brauchst du außerdem, um gut arbeiten zu können?

Genug Platz zu haben ist mir sehr wichtig. Ich muss die Dinge, mit denen ich arbeite, ausbreiten und auch mal ein paar Tage liegen lassen können. Aber auch ein ausgeglichenes Maß an Ordnung und kreativem Chaos ist mir wichtig, um gut arbeiten zu können.

Was macht die Kunst mit dir?

Kunst ist für mich ein Weg, mich auszudrücken und zu entfalten. Ich kann durch meine Bilder Geschichten erzählen, die ich nicht in Worte fassen kann. Sie hilft mir aber auch Erfahrenes zu verarbeiten und mich so persönlich weiterzuentwickeln.

Möchtest du mit deiner Kunst etwas in den Menschen bewegen?

Wenn ich es schaffe, jemanden mit meiner Kunst zu bewegen, ist das für mich immer eine besondere Form von positiver Rückmeldung und Bestätigung.

Welche Rückmeldung von den Betrachtern deiner Werke freut dich besonders?

Wie bereits gesagt, freue ich mich insbesondere, wenn der Betrachter meiner Werke sich auf einer Ebene angesprochen fühlt, die über die rein ästhetische Ebene hinausgeht. Ich erlebe es oft, dass meine Arbeiten plötzlich Erinnerungen oder Gefühle beim Betrachter hervorrufen und ich eine Kommunikation zwischen meinem Werk und seinem Betrachter beobachten kann. Solche Momente empfinde ich als sehr besonders.

Was machst du, wenn du keine Kunst machst?

Da ich einen Hund habe, verbringe ich viel Zeit mit ihm draußen in der Natur. Ich liebe es zu reisen und fremde Länder zu entdecken. Und ich koche und esse leidenschaftlich gerne.

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