Top
Kundenbereich schließen

Willkommen im Kundenbereich

Melde dich mit deinen Zugangsdaten an.

  • Unikate & limitierte Sondereditionen
  • Exklusive Kundenevents
  • Lieblingsartikel merken
  • Bestellungen & Daten verwalten
Be part of the art

Tom Schönian

Künstler aus Berlin, Deutschland

Tom Schönian macht digitale Kunst, mal scheint ihm auch „electric pop art“ der richtige Begriff. Seine kleinen Werke der Serie „Puppenspiele“ brauchen nicht viel Raum. „Aber gut wäre, einen Platz zu finden, wo sie präsent sind“, sagt der Künstler, „denn sie erzählen Geschichten – und nicht jeden Tag die gleichen.“

 
„Auch das Kochen einer guten Suppe ist Kunst!“

Impressionen

 

Alle Fotografien von Denis van Deesen, www.denisevandeesen.com

Interview

Wann bist du der Kunst zuerst begegnet?

Oje! Das ist sehr, sehr lange her! Ich war 14 oder 15 – ich habe gezeichnet, fotogra-fiert, Schmuck aus Silberdraht hergestellt, Kerzen gegossen und und und. Das als Kunst zu bezeichnen, ist aber wahrscheinlich übertrieben. Vielmehr hat sich schon in jungen Jahren die große Pforte der Kreativität damit für mich geöffnet. Der Weg zur Kunst.

Wie hat sich deine Kunst entwickelt?

Es brauchte sehr lange – es gab dabei viele unterschiedliche Phasen. Das Wichtigste in der Kunst ist die Entwicklung einer eigenen Bildsprache. Die hat sich über die letzten Jahre mehr und mehr herauskristallisiert.

Wie viel Zeit verbringst du mit der Kunst?

Das ist ganz unterschiedlich. Leben ist Leben – Kunst ist Kunst. Alles braucht seinen Raum, aber diese Räume sollten nicht zu Zellen werden. Dennoch verbringe ich natürlich viel Zeit mit Kunst, weil sie offensichtlich ein essenzieller Bestandteil meines Lebens ist. Darüber hinaus ist Kunst meines Erachtens mehr als das, was allgemein oft als solches betrachtet wird. Somit ist für mich auch das Kochen einer guten Suppe Kunst!

Wie ist die Serie „Puppenspiele“ entstanden?

Ich musste der Serie irgendwie einen Namen geben, denn so ganz ohne scheint es nicht zu gehen. Die Bilder sollten eigentlich für sich selbst sprechen und idealerweise zu einem Dialog mit den Betrachter führen. Am liebsten wäre mir das ohne irgendeine formulierte Vorgabe.

„Puppenspiele“ deshalb, weil jedes der Motive aus einem identischen Grundraster besteht. So wie die Anziehpuppen von früher aus Papier werden sie Stück für Stück „bekleidet“, aber nicht nur mit Hemd oder Hose, sondern auch noch mit diversen Symbolen. Das goldene Ei zum Beispiel. Es öffnet einen immensen Interpretations-raum. Und wenn es von einer weißen Taube in die Pfanne fallen gelassen wird, dann haben wir eine Situation, die zwar klar sichtbar ist, aber auf keinen Fall eindeutig. Wird da das Glück in die Pfanne gehauen oder ist da der Frieden unterwegs?

Kannst du uns etwas mehr zum besagten Grundraster sagen?

Form ist Leerheit – Leerheit ist Form. Das ist die Kernaussage aus dem buddhisti-schen Herz-Sutra. Ich habe lange überlegt, wie ich das verstehen könnte. Aus die-sem Grund habe ich die Worte visualisiert und so ist der Code entstanden, der sich in jedem Motiv wiederfindet. Das macht das Ganze jedoch nicht einfacher, aber wenn wir in unserer Sichtweise den Fokus verschieben und anfangen, mit dem Herzen zu sehen, dann sind wir schon ein großes Stück näher an einer friedliebenden Lebensform. Somit könnte man diese Visualisierung auch „Code of Love“ nennen.

Als Zentralfigur steht jeweils das gleiche menschliche Skelett in der Bildmitte, das unseren Körper trägt. Das tragende Gerüst des Menschen. Das, was physisch bleibt und schon seit vielen tausend Jahren gleich ist, aber sich in stetiger Veränderung befindet. Auf diesem Raster versuche ich aufzuzeigen, was für Dinge es sind, die uns auf dieser Reise beeinflussen. Die Vielfalt unserer Persönlichkeit in all ihren Facetten.

Wie nennst du deinen Stil?

Im weitesten Sinne nenne ich es schlicht „Digital Art“. „Electric Pop-Art“ hört sich auch ganz gut an. „Digitaler Minimalismus“ ist auch nicht schlecht. Ich finde es gar nicht so leicht, den Stil zu beschreiben. Ich möchte mich da auch nicht unbedingt in eine Schublade packen – weil sich das am Ende einschränkend auswirken kann.

Wo arbeitest du?

Ich habe mein Atelier in unserer Berliner Wohnung.

Wie bereitest du dich vor, wenn du dich ans Werk machst?

Ich starte mein Bildbearbeitungsprogramm, lade mein entsprechendes Grundraster und fange einfach an. Meist entstehen so mehrere Motive gleichzeitig. Dann stellt sich ein Favorit raus – manchmal auch zwei, die dann intensiv weiterbearbeitet wer-den. Es kommt aber durchaus vor, dass dabei für den Moment nichts Akzeptables entsteht. Dadurch entsteht aber wieder Material, das am Ende zum ausgereiften Mo-tiv führt.

Mit welchen Materialien und Mitteln entstehen die Bilder?

Da ich digital arbeite, nutze ich natürlich auch entsprechende Bildelemente, die ich zusammenführe und damit in einen bestimmten Kontext bringe. Dazu mache ich oft eine kleine Reise durch mein Archiv und verwende sogar Bestandteile, die ich bereits vor 10 Jahren benutzt habe. Hinzu kommen Fotografien und digitalisierte Zeichnungen. Ich versuche das Ganze auch mit einer gewissen Portion Humor zu würzen.

Hast du Vorbilder?

Nein! Ich habe den Anspruch, meine eigene Bildsprache weiterzuentwickeln. Es gibt sehr viele Künstler, deren Sachen ich super finde. Ich mag zum Beispiel das Werk von Jean Cocteau sehr gern. Er war mehrdimensional. Seine Art des Zeichnens ist so kraftvoll – aber gleichzeitig zerbrechlich – ebenso wie sein poetisches Werk. Ich mag genau diesen Spannungsbogen. Aber ein Vorbild ist etwas, dem wir nacheifern – aus dieser Haltung entsteht nur schwerlich eine eigene Bildwelt.

Stell dir bitte mal die ideale Umgebung für deine Bilder vor.

Meine Edition „S“ wie „small“ ist die erste Serie, mit der ich nach langer Zeit wieder in die reale Welt gehe. Aus dieser Serie kann man sich für Einzelmotive entscheiden, oder vielleicht zwei, drei oder mehr passende. Viel Raum brauchen die kleinen Formate nicht. Aber gut wäre, einen Platz zu finden, wo sie präsent sind. Denn sie erzählen Geschichten – und nicht jeden Tag die gleichen. Aus diesem Grund gebe ich den Bildern auch keine Namen, um den eigenen Blick damit nicht vorzuprogrammieren.

Gibt es etwas, das du durch Kunst in den Menschen bewegen willst?

Die Dinge sind nicht immer so, wie sie zu sein scheinen. In dieser so sehr schnelllebigen Zeit verlieren wir oft die Tiefe und sind schnell dabei zu verurteilen. Das stelle ich mehr und mehr fest, wenn ich in den sozialen Medien unterwegs bin. Das ist doch teilweise durchaus schon als verbale Gewalt zu bezeichnen. Ich möchte mit meinen Kompositionen zu einem differenzierten feinsinnigeren Blick verhelfen. Ganz einfach.

Wie reagieren die Menschen auf deine Kunst?

Glücklicherweise sind noch keine Allergien aufgetreten. Aber im Ernst – ich glaube schon, dass meine Inspiration wirkt.

Welches war dein bisher schönstes Erlebnis mit deiner Kunst?

Lange Zeit habe ich ja ausschließlich über Facebook „ausgestellt“. Für besondere Freunde habe ich immer mal wieder kleine Formate auf MDF fertiggemacht und als Überraschungspäckchen verschickt. Das, was ich da an Freude zurückbekam, hat mich jedes Mal sehr berührt.

Wie geht deine künstlerische Reise weiter?

Das weiß ich nicht – ich weiß nur, dass diese Reise noch lange nicht beendet ist.

Wir verwenden Cookies zur Unterstützung technischer Funktionen, um Ihre Navigation zu verbessern. Wir verwenden außerdem statistische Analyseinstrumente. Wenn sie an letzterem nicht teilnehmen möchten, klicken Sie auf "Nur technisch notwendiges".

Für diese Funktion wird JavaScript benötigt.

Mehr Informationen