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Be part of the art

Stefanie Krause

Künstlerin aus München, Deutschland

Rost, Patina, Wachs, Sand - Stefanie Krause faszinieren verschiedenste Materialien und deren Oberflächenbeschaffenheit. Oft gehen diese in ihre Malerei ein, die sich mit der Zeit vom Naturalistischen zum Abstrakten gewandelt hat.

 
„Es geht um das Zelebrieren von Farben“

Impressionen

 

Alle Fotografien von Miu Reck, www.miureck.com

Interview

Du schreibst selbst, du seist „Künstlerin aus Berufung“. Wie kamst du denn zur Kunst?

Ehrlich gesagt, kann ich mich nicht genau daran erinnern, weil diese „Berufung“ sehr früh kam. Meine ersten Erinnerungen an meine frühe Kindheit (ca. 3 Jahre) haben mit Farben, Pinseln, Stiften und Papier zu tun. Warum ich das tue, habe ich damals und auch später nie hinterfragt, Malen und Zeichnen war das Normalste auf der Welt für mich, es hat mich auch keiner dazu gedrängt. Mir hat es einfach Spaß gemacht und ich war gut darin.

Liegt die Kreativität bei dir in der Familie?

Schon, wenn auch keine wirklich bekannten „Branchen-Größen“ dabei waren. Die Familie meines Großvaters hatte neben dem Bauernhof eine Glaserei, die es heute noch gibt. Mein Opa hatte viele Geschwister, jeder in der Familie konnte mehrere Instrumente spielen, ohne je Musikunterricht erhalten zu haben, zwei weitere Brüder waren gute Maler ebenfalls ohne Vorbildung. Zwei Bilder von ihnen hängen noch in meinem Elternhaus. Meine Mutter hat sich später hobbymäßig mit der Malerei in Form von Hinterglas- und Bauernmalerei beschäftigt. Das war wiederum ein Vorbild für mich, als ich klein war. Wir haben dann zusammen gemalt, jede an ihrem Projekt. Schöne Erinnerungen, eigentlich.

Bitte beschreibe deinen Stil in wenigen Worten.

Es geht um das Zelebrieren von Farben und Farbkombinationen, das Unterstreichen von Farben mit unterschiedlichen Materialien, meist natürlichen Materialien wie Wachs, Rost, Sand, Papiere etc. … Und ums Geschichtenerzählen.

Wie hat sich dein Stil entwickelt?

Als Teenager und junge Frau habe ich vor dem Kunststudium fast ausschließlich gezeichnet. Ich habe fotorealistisch abgebildet, was mir gerade vor die Nase kam, Stillleben, Gegenstände, Natur, Menschen, Akt … Malerei und Abstraktion kam dann während des Studiums auf mich zu, im wahrsten Sinne des Wortes … das war eine echte Herausforderung für mich. Von Sketchbooks und DIN A2 auf große Leinwand, von der Abbildung zur Abstraktion. Puh. Zuerst habe ich mich lange Zeit „nur“ auf Acrylmalerei konzentriert. Dann kamen reine Pigmente dazu, Wachs, Sand, Rost, Collagen etc. Wenn man einmal anfängt zu experimentieren, gibt es irgendwann einmal kaum mehr Grenzen für immer neue Materialien.

Woher kommt die Inspiration für deine Bilder?

Das ist ganz unterschiedlich, die Basis ist aber meist die Natur bzw. die Farben in der Natur, die Haptik von Materialien, Oberflächen. Ich fotografiere auch immer wieder, was mich inspiriert, und stelle mir z.B. auf Instagram meine „Farbpalette des Alltags“ zusammen.

Gibt es andere Künstler, die dich inspirieren?

Es gibt keinen bestimmten Künstler, dazu ist die Kunst einfach zu vielfältig. Was mich seit meiner Kindheit begleitet, ist die Liebe zur Kunst von Paul Klee und seinem sehr vielfältigem Werk. Genauso inspirieren mich zeitgenössische Künstler aller Sparten, ich finde gerade die Orte, an denen junge, zeitgenössische, noch nicht arrivierte Kunst gezeigt wird, am allerspannendsten, wenn z.B. Atelierhäuser und Kunstgemeinschaften ihre Türen öffnen.

In welchem Gemütszustand bist du am kreativsten?

Haha, die Frage hat mich gerade zum Schmunzeln gebracht. Der Gemütszustand IST praktisch kreativ, um kreativ zu sein. Das hat in erster Linie nichts damit zu tun, ob ich gute oder schlechte Laune habe. Unabhängig von der Stimmung muss ich einfach in den sogenannten „Flow“ zu kommen. Flow bedeutet arbeiten ohne überhaupt zu merken, dass du arbeitest. Und erst darauf kommst, wie spät es ist, weil draußen alles dunkel ist. Dafür spielt es komischerweise keine Rolle, ob ich davor gut oder schlecht drauf bin. Ich kann einen miesen Tag haben, mich überwinden und trotzdem in den Flow kommen oder hochmotiviert ins Atelier gehen, vor Ideen explodieren und dann verzweifeln, weil ich nichts auf die Leinwand bekomme.

Du arbeitest mit verschiedenen Techniken und Materialien. Erzähl mal etwas über Rost.

Rost, la bellissima … Rost fasziniert mich schon seit Langem. Mir gefällt wiederum die Arbeit der Natur oder eher Bio-Chemie am Material, außerdem habe ich einen leichten Hang zum Morbiden, zugegebenerweise. Städte wie Venedig oder generell Orte am Meer bieten eine Fülle an rostenden Materialien. Mit Braun als Acryl- oder Ölfarbe habe ich meist Probleme, aber nicht mit den Brauntönen von Rost. Es ist ja nicht nur Braun, sondern variiert von Braun-Schwarz bis Orange-Rot. Allerdings finde ich, dass man bei der Arbeit mit Rost immer aufpassen muss, dass das Bild nicht zu vordergründig rostig wird und der Rost praktisch zum Selbstläufer wird.

Und über Wachs.

Die Arbeit mit Wachs ist für mich eine Offenbarung gewesen. Es gibt für mich kein besseres Material, um einem Bild Tiefe zu verleihen, viele Schichtungen auf einem Bild sind möglich. Es gibt ein Drunter und Drüber, mal opak, mal klar glänzend. Man kann bestimmte Bereiche wie ein Kleinod unter Wachs einschließen, darüber arbeiten und immer wieder hervorholen. Und ja, auch hier arbeite ich mit einem Material, das seinen Ursprung in der Natur hat.

Wie sieht im Moment ein typischer Arbeitsprozess aus?

So richtig typisch gibt es bei mir eigentlich nicht, weil die Materialien und Prozesse immer unterschiedlich sind. Ich stehe nicht auf und sage, heute ist „Rosttag“. Aber vor Kurzem habe ich meine alten Zeichnungen herausgekramt, viele hatte ich über 20 Jahre nicht mehr in der Hand. Diese Materialien sichte ich gerade und habe eine kleinformatige Serie gestartet, in der ich die Zeichnungen von damals in meine Materialbilder eincollagiere oder Kopien übertrage. Daran arbeite ich mich gerade mit großer Freude ab.

Wie wählst du deine Farben aus?

Schritt eins ist: Ich komme in einem Kunstfachhandelsgeschäft meiner Wahl nicht an einer bestimmten Farbe vorbei, ohne sie zu kaufen. Oder ich sehe in einem fremden Bild oder Foto eine Farbe, die ich so unverschämt finde, dass ich sie auch verarbeiten muss. Oder ich sehe in der Mode Farbkombinationen, die ich aufs Bild bringen muss. Wenn die Farbe dann auf dem Bild ist, kommen die anderen dazu, das ergibt sich einfach.

Welche Techniken setzt du am liebsten ein?

Das wechselt häufig. Die Basis für alles ist die Acrylmalerei, wenn es auch nur für das Grundieren des Bildes ist. Letztes Jahr habe ich viel mit Schwarz gearbeitet in den unterschiedlichsten Techniken und Nuancen, mit Tusche, Beize, Kohle, Acryl, Lack etc. Aktuell arbeite ich wieder mehr mit Rost und Patinaflächen in Kombination mit Neonfarben und Zeichnungen. Das komplette Gegenstück, praktisch. Wichtig ist mir aktuell auch der Malgrund. Ich bevorzuge sehr tiefe Bildträger wie Holzkästchen oder Wabenpappen, Malerei, die in die 3. Dimension geht, sozusagen.

Wie wichtig ist dir die Wirkung deiner Werke auf den Betrachter?

Ich freue mich sehr, wenn ein Betrachter sofort einen Bezug zu einem meiner Bilder finden kann. Insbesondere wenn er mich nicht kennt und das Bild zum ersten Mal sieht. Früher war es mir sehr wichtig, dass viele Betrachter meine Bilder gut finden. Erst als ich kapiert habe, dass es bei der abstrakten Kunst nicht darum geht, wie „gut“ der Betrachter das Bild findet, sondern was es mit ihm macht, gehe ich deutlich gelassener mit Kritik oder Unverständnis um.

Sprichst du gern mit Menschen über deine Kunst?

Es gibt eine Frage, die man gerade als abstrakter Maler nicht soooo gern mag. Bei mir und bei vielen anderen Malern ist es: „Was haben Sie sich bei dem Bild gedacht?“ Grundsätzlich ist das natürlich eine legitime Frage, gerade wenn es um abstrakte Motive geht. Eine Freundin von hat das mal recht treffend beantwortet: „Wenn ich beim Malen denken müsste, würde ich nicht malen.“ Das ist nicht böse gemeint, es ist nur die Wahrheit. Aber ansonsten rede ich schon gerne über meine Kunst, wenn ich sie nicht kunsttheoretisch psychologisch erklären muss. Das ungezwungene Reden über die eigene Kunst kann viele Impulse geben, egal ob mit Interessenten, Nicht-Künstlern oder Künstler-Kollegen.

Welches Erlebnis mit deiner Kunst hat dich nachhaltig beeindruckt?

Auf der diesjährigen ARTMUC habe ich ein paar meiner heiß geliebten Bilder ausgestellt, mit denen ich auch eine sehr persönliche Geschichte verbinde. Gegen Ende der Messe kam eine junge Frau vorbei, die ich noch nie vorher getroffen hatte. Die Frau war offensichtlich und völlig authentisch von den Bildern berührt, wir kamen ins Gespräch und sie hat mir erzählt, wie die Bilder auf sie wirken. Und was soll ich sagen, besser hätte ich selbst nicht erklären können, was die Bilder ausdrücken und was sie für mich bedeuten. Dieser kurze Austausch hat mich selbst wiederum sehr berührt und war für mich wertvoller, als die Bilder für gutes Geld weiterzuverkaufen.

Fällt es dir leicht, dich von deinen Bildern zu trennen?

Schwieriges Thema. Ja und nein. Ich habe absolute Lieblingsbilder, mich von diesen zu trennen war immer schon schwer. Es gibt auch Bilder, die in keinem Katalog und auch nicht auf der Website erfasst sind, sondern bei mir in der Wohnung oder im Atelier sind und auch dort bleiben. Von manchen Bildern bekomme ich schneller eine gute Distanz und kann sie gehen lassen. Das klingt vielleicht ein wenig künstlerisch-exaltiert, aber ich muss auch das Gefühl haben, dass die Bilder in „gute Hände“ kommen und einen guten Platz finden. Auch bei ARTvergnuegen habe ich überlegt, was ich in mein Portfolio gebe. Als Steve die Bilder in München abgeholt hat, hatte ich ein gutes Gefühl.

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